Reisevorbereitungen

“Vorfreude ist die schönste Freude und gute Planung ist die halbe Miete”

Nach diesem Motto gab es noch einiges auf meiner Liste zutun, nachdem fest stand, dass es mich nach Kolumbien ziehen würde.
Ein Auszug von dem, was im Vorfeld der Reise so auf der Liste stand:

  • Über Land, Leute und Gepflogenheiten informieren
  • Budget festlegen
  • Rucksack kaufen
  • Kameraequipment verfeinern
  • Spanisch verbessern
  • Impfungen
  • Reiseroute
  • Flug buchen

Informationsbeschaffung:

Zunächst wurde sich wie üblich im Internet auf Wikipedia, Reiseseiten und Foren informiert und ein Gespür für das Land zu bekommen. Was geht dort ab? Wo muss man hin? Wo sollte man sich besser nicht blicken lassen? Welche Reisezeit ist gut?
Nach langem Für und Wieder bestellte ich mir den Lonely Planet für Kolumbien. Er war nicht mit den besten Kritiken gesegnet, nachdem ein Autor in der Vergangenheit sich wohl den meisten Teil einfach aus den Fingern gesogen hatte, während er gemütlich in San Francisco hinterm Schreibtisch saß. Die neue Auflage schien jedoch nach einigen Meinungen sich deutlich gebessert zu haben. Die Aufmachung ist gut und übersichtlich wie immer. Die Ausgabe von 2012 (englisch) sollte sich als wirklich nützlich rausstellen. Die Informationen waren meist korrekt und nützlich, Übersichtskarten hilfreich und klar verständlich. Ansonsten wurden auch andere Reiseberichte gelesen um für mich herauszufinden, wo sich die ein oder andere Übernachtung lohnt und wo nicht.

Budget:

Nachdem meine letzte Reise nach Kuba mehr oder weniger unter dem Motto “Geld spielt keine Rolle” stand, wird es diesmal ökonomischer zugehen. Nicht nur dass Kolumbien generell ein eher günstiges Land ist, es wird auch sonst aufs Geld geachtet. Dabei werde ich jetzt den Urlaub nicht kaputt sparen aber ich wollte es auch einfach mal wissen wie es ist, mit möglichst wenig Geld einen Monat land durch ein Land zu reisen. Dazu wird hauptsächlich mit dem Bus gereist, in Hostels übernachtet, preiswert gegessen und wenn möglich die üblichen Touristenfallen umschifft. Nicht unbedingt weil ich es müsste, sondern weil ich es will. Dadurch reist man langsamer, trifft mehr Leute und trifft Entscheidungen bewusster.
Im Endeffekt kam ich im Mittel mit ca. 30 Euro oder 80.000 Peso am Tag zurecht. Teuer waren die häufigen Busreisen, eine Nacht im richtigen Hotel und die ein oder andere Taxifahrt. Wer schnell reist ist teurer unterwegs, wie immer.

Rucksack kaufen:

Da ich genau gar keine Lust habe, in den 4 Wochen einen 23 Koffer Koffer durch die Gegend zu wuchten, wird abgespeckt. Zunächst wird das Transportgerät gewechselt. Ein Rucksack muss her. Und rein soll auch nur das absolut Nötigste. Das schafft Freiraum und Freiheit. Mehr Infos dazu inklusive Photos gibt auf der Seite mein Rucksack.

Kameraequipment verfeinern:

Ich photografie gerne, vor allem im Urlaub und vor allem auf der Straße unter freiem Himmel. Und genau dafür sollte ein neues Objektiv her. Bereits vorhanden war eine Canon 60D mit Kit Objektiv 17-85 4,0-5,6 IS USM mit Stativ, Auslöser und sonstigem Kleinzeug. Die Kamera ist für meine Ansprüche mehr als ausreichend. Manchmal wünsche ich mir zwar vor allem auf der Straße etwas unauffälligeres, aber das kann man ganz gut kaschieren. Doch vor allem ab der Dämmerung verlässt einen das Glück ziemlich schnell. Das Objektiv ist einfach nicht besonders lichtstark. Dazu habe ich mir noch eine Festbrennweite Canon 28mm 1.8 usm gebraucht gekauft. Das wird dann primär für schlechte Lichtverhältnisse bei Dämmerung oder Dunkelheit auf die Kamera gesteckt, eignet sich aber auch für Landschaftsaufnahmen oder andere Situationen.
Am Ende nahm ich nur die Festbrennweite mit. Zunächst ungewohnt arrangierte ich mich und kam kurze Zeit später gut damit zurecht. Ja manchmal sind 28mm zu viel, aber ich hätte wohl eh selten die Muße gehabt, dort die Objektive zu wechseln.

Spanisch verbessern:

Da ich es mir für Kuba angeeignet hatte, sollte das löchrige Basiswissen aufgebaut und auf stabile Beine gestellt werden. Es sollte Alltagssituationen ohne große Probleme abdecken und auch die sichere Navigation durch die wichtigsten Zeiten sollte gewährleistet sein. Zwar ist in Kolumbien Englisch zumindest bis zu einem gewissen Grad verbreitet (also besser als auf Kuba), jedoch fristet es wie in vielen lateinamerikanischen Ländern ein Nischendasein und man kann nicht davon ausgehen, dass es die meisten Leute gut verstehen. Ganz davon ab hat die Muttersprache doch seinen ganz eigenen Charme. Folgende Quellen habe ich genutzt, damit ich nicht wie Ochs vor dem Berg stehe, wenn es mal wieder ziemlich Spanisch zugeht:
Viel Zeit habe ich auf www.busuu.com verbracht. Es ist grundlegend kostenlos nutztbar, Premiumfunktionen gibt es gegen sehr humane Bezahlung. Die Seite ist nicht perfekt, was aber der unschätzbare Vorteil ist, ist die Einbindung der Community. Das heißt, dass man mit anderen Muttersprachlern schreiben kann und diese auch die selbst geschrieben Übungen korrigieren.
Schaut euch bekannte Filme oder Serien auf Spanisch an. Damit bekommt man schnell ein Gefühl für die Sprache und hört auch Muttersprachler sprechen, was bei Übungskursen manchmal einfach fehlt. Ich habe es schon relativ früh gemacht, auch wenn ich wenig verstanden habe, habe ich mich damit irgendwie an das Spanische gewöhnt. Klappt natürlich auch mit allen anderen Sprachen.
Ein Kernpunkt von mir war die Immersion. Das heißt im Grunde genommen, dass man sich mit Spanisch umgibt und somit auch außerhalb von Vokabeln und Grammatik die Sprache lernt. Stellt eurer Telefon und Facebook auf Spanisch, lest Zeitungsartikel auf Spanisch, hört spanische Nachrichten, lest einfache Wikipediaartikel auf Spanisch usw. Ich denke das Konzept ist klar.
Weitere Surftipps zu dem Thema:
Unter http://www.studyspanish.com/ gibt es sehr viele Übungen vor allem zum Thema Grammatik. Ist allerdings auf Englisch.
http://www.conjugation.org/ hilft euch beim konjugieren von Verben. Vor allem in der ersten Zeit sehr oft genutzt, aber auch jetzt noch.
Nachrichten und Übungen gibt es auf http://www.practicaespanol.com/
Kolumbianische Zeitung im Internet: http://www.eltiempo.com/
Wer eher Podcasts bevorzugt, wird hier bestens bedient: http://www.notesinspanish.com/
Zudem hilft bereits Wissen über andere Sprachen zu haben doch teilweise sehr weiter. Englisch hat mir viel geholfen, wenn ich in der Schule besser aufgepasst hätte bestimmt auch das Französische 🙂 Englisch ist auch generell in spanischsprachigen Ländern nützlich, um sich mit anderen Touristen zu unterhalten. Die meisten können besser Englisch als die Einheimischen. Zudem freuen sich auch Einheimische, wenn Sie ein wenig Englisch üben können.

Impfungen:

Die Gesundheit soll natürlich nicht zu kurz kommen.  Neben den Standardimpfungen empfiehlt das Auswärtige Amt zumindest auch eine Impfung gegen Hepatitis A und Gelbfieber.  Zumindest habe ich für mich entschieden, diese Impfungen durchführen zu lassen.
Da ich die “Freude” der Hepatitisimpfung bereits hatte, gab es nurnoch Gelbfieber abzuhaken. Hier ist zu beachten , dass dieser Impstoff nicht an Wald- und Wiesenärzte ausgegeben wird sondern speziell bei Tropenmedizinern bzw. zertifizierten Ärtzen zu bekommen ist. Schreibt im Zweifelsfalll euer Gesundheitsamt an. In meinem Fall haben Sie mir einfach einen Link mit zugelassenen Ärzten geschickt.
Die Geldfieberimpfung entwickelt jedoch im Gegensatz zu Hepatitis innerhalb von 10 Tagen ihre Wirkung, weshalb die benötige Vorlaufzeit nicht so groß ist.
Ein zweiseitiges Infoblatt beim Arzt ist zu unterschreiben und 65€ zu hinterlegen. Die Kosten werden möglicherweise von der Krankenkasse übernommen, also unbedingt die Rechnung einreichen.
Tja, es gibt ganz klar angenehmeres im Leben aber besser als später das Nachsehen zu haben 🙂

Reiseroute:

Also um ehrlich zu sein, ist die Planung meiner Reiseroute diemal ähnlich ausufernd verlaufen wie die Wahl des eigentlichen Reiselandes, da ich in viel zu viele Teile des Landes Reisen wollte. Da es zudem auch keine Insel ist, bietet sich ein kleiner “Abstecher” in benachbarte Länder wie Venezuela, Panama oder Ecuador an. Zur allgemeinen Belustigung gibts hier einfach mal eine Karte, wie es nach der ersten Planung aussah:

tryzwei

Der Zeitraum liegt bei vier Wochen, wohlgemerkt.
Wobei hier noch zur Diskussion stand, ob ich nicht noch einen Freund in Maracaibo(Venezuela) besuche oder einen Abstecher nach Quito(Ecuador) machen wollte.
Im Endeffekt habe ich mich dann aufgrund der relativ zentralen Lage meines An- und Abreisezeils Bogota entschieden, einfach soweit zu fahren wie ich es schaffe. Von Bogota aus nach Norden und dann mal sehen. Wenn die vier Wochen sich dem Ende nähern, nehme ich einfach den Bus zurück in die Hauptstadt und fliege zurück. Ganz unverfänglich, flexibel, entspannt. Genau mein Ding. Was dann am Ende wirklich rausgekommen ist, könnt ihr unter Reiseroute sehen. Ich bin selbst gespannt 🙂

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