Priorio

19.09.2018

 

Heute war für mich persönlich gesehenen ein ausgesprochen feiner Tag, weshalb ich mich auf ein paar Höhepunkte beschränken möchte, als den ganzen Tag zu erzählen.
Heute Morgen beim Frühstück kommt neben Petra auch noch ihr Mann dazu und erzählen uns so einiges. Die Beiden erzählen gerne, was aber gar nicht so wichtig ist. Wichtiger ist, dass Petra zwei junge Katzenbündel herausträgt, die gerade mal sechs Wochen alt sind. Seitdem ich gestern den Hund getroffen habe hatte sie um meine Vorliebe für Tiere gewusst. Es ist ein Schwarze und eine Cremefarbene. Letztere hat sich lang und breit auf ihre Schwester gelegt, was aber beiden recht zu sein schien. Sie wechseln zwischen dem schnuppern der anregenden Herbstlust, dem genießen meines Kraulens und dem Schlaf. Meistens klappen ihre Augen nach wenigen Minuten wieder zu. Das ganze in einem großen Garten mit Ruhe und Gelassenheit. Ich wusste das würde einen guten Start in den Tag bedeuten.
Eine Stunde weiter befinden wir uns am Strand Pantin, etwa zwanzig Minuten von unserer Pension entfernt. Wir finden noch eine offene Surfschule, nachdem viele Geschäfte und alles was mit Touristen zutun hat abseits der Hochsaison einfach dicht machen. Ich leihe mir also ein Brett und einen Neoprenanzug und schreit grazil ins Wasser. Naja das entspricht nicht ganz der Wahrheit aber ich habe viel Freude am Surfen, nachdem ich den harten Anfang überstanden habe. Da muss ich erst wieder in den Fluss finden und lange dementsprechend oft in der Welle statt auf der Welle. Der Strand und das Panorama haben sich blendend eingefügt in das frische Atlantikwasser, welches mich umspült. Die ganze Umgebung regt zum nachdenken an, warum man nicht eigentlich viel öfters an solchen Orten ist anstatt sich um Büro die Hacken wund zu laufen. Naja, eine Überlegung für einen anderen Tag. Heute genieße ich erstmal nach sechs Monaten wieder auf dem Brett zu stehen.
Dann ein einfacher aber wichtiger Höhepunkt. Es ist eine schwierige Uhrzeit fürs Mittagessen (etwa 16:00). Wir finden einen Supermarkt, deren einzige Kunden wir Beide sind. Das daraus resultierende Sandwich mit Käse, Serrano Schinken, Avocado und Tomate in einem krossen Landbaguette ist phantastisch. Besonders nach dem Surfen. Ein einfacher, aber feiner Genuss.
Der letzte Höhepunkt kommt unverhofft. Als wir aus der Tankstelle herausgehen möchten, sehe ich links vom Ausgang doch tatsächlich einen Flipperautomaten. So einen richtigen Flipperautomaten. Von der alten Rockband Kiss. Ich bin aufgeregt wie ein kleiner Bub, während Ruth nur verdutzt neben mir steht und das Unvermeidliche kommen sieht. Ein Euro rollt in den Vorderschlitz des Kastens und er setzt sich musikalisch in Bewegung. Drei stählerne Kugeln verfeuere ich und erreiche eine Punktzahl von 4,2 Millionen. Nostalgisch angeheitert und schweren Herzens verlasse ich den Laden und frage mich, wer für den Untergang der Automaten verantwortlich ist. Prompt kommt mir ein kleiner Junge, dessen Blick am Smartphone klebt, entgegen. Frage beantwortet.

 

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