Colon entre Rios (ARG)

27.03.16 (Fortsetzung)

28.03.16 17:31 Uhr

Recht pünktlich geht es dann mit dem Bus ab ins im Osten gelegene Colon entre Rios direkt am Rio Uruguay. Wir wechseln noch kurz nach dem Start in Rosario den Bus, aber das Modell bleibt recht betagt und laut. Wie hier üblich hält der Bus an jeder Ecke und somit erreichen wir erst gegen Mitternacht unser Ziel. Die Straße ist hier eine plattgefahrene Sand- und Kiespiste. Aufgrund der Abwesenheit jeglicher Taxis nehmen wir den kurzen Weg zu unserer Unterkunft selber in die Hand. Der Ort hat etwas, was ich bisher vermisst hatte. Er ist viel kleiner, die Häuser sind niedriger, die Autos kaum vorhanden, die Straße nicht geteert und es liegt direkt am Fluss, wo man auch baden kann. Im Hotel empfängt uns ein Herr trotz der fortgeschrittenen Stunde nett und zeigt uns unser Zimmer.  “Papierkram und zahlen machen wir morgen. Ruhen sie sich erstmal aus. Gute Nacht” Genau das richtige für meinen Gehörgang.

 

28.03.16

28.03 17:51 Uhr

 

Die Sonne versucht bereits, durch den Vorhang zu dringen, als wir unsere sieben Sachen packen und nach unten zum Frühstück gehen. Wir sind hier nämlich nur eine Nacht geblieben, da wir weiter nach Osten möchten.

Das Essen ist nicht der Knaller aber zweckmäßig. Viel unterhaltsamer ist der Gigolo, welcher in der dritten Staffel im Fernsehen läuft. Lateinamerika hat wirklich ein Gespür für 1A Trash TV. Auf der Bühne sind zehn Leute, die über eine halbe Stunde über den Gigolo, sowas wie den Bachelor, reden. Dann erscheint seine Heiligkeit persönlich und bringt auch direkt seine neue Flamme mit, was für den Sender die Meldung des Tages darstellt. sofort wird der eingeblendete Twitter Hashtag angepasst. #gigolgoenamorado. Köstlich. Dann wird seine Perle auch ins Studio gebracht. Sie hat nach vorne etwas Schlagseite, weil ihr das Makeup fasst aus dem Gesicht fällt. Die Frau könnte zwanzig oder sechzig sein. Ich habe keine Ahnung und wage auch keine Schätzung. Leider müssen wir dann aufbrechen.

Am Busterminal fährt ein Bus um 12:15 und einer um 13:45 Uhr nach Paysandu. Ruth fragt, ob wir nicht den späteren Bus nehmen können. In ihren Augen war bereits auf dem Weg zum Terminal dieser sehnsüchtige Blick ablesen können, als sie Richtung Fluss schaute. Da will ich der Frau nicht widersprechen. Wir kaufen das Ticket für später, bunkern unsere Rucksäcke und gehen Richtung Rio Uruguay, welcher sich als erfrischend und breit herausstellt. Unser erstes Mal im kühlen Nass in diesem Urlaub. Ich muss eingestehen, dass Ruths Idee verdammt gut war. Wir vertrauen den Leutchen und lassen unsere Sachen am Strand zurück, während wir uns abkühlen. Desweiteren gibt es hier auch einen Hafen und fast jedes zweite Haus ist zur Vermietung an Touristen beworben. Hier gibt es also noch mehr als nur einen Schlafplatz für eine Nacht zum Grenzübergang. Einen Strandspaziergang später sind wir nach einer kurzen Busfahrt bereits wieder in Uruguay. Der Fluss war auch alles, was die beiden Länder getrennt hat. Immigration innerhalb einer Minute ohne jegliche Probleme. Stempel und schönen Tag noch. Wenns doch nur immer so wäre.

Im Paysandu kaufen wir dann am Schalter direkt ein Ticket für den nächsten Bus um 17 Uhr nach Tacuarembo. Alles ist hier wieder doppelt so teuer, da der uruguayische Peso nur die Hälfte Wert ist im Vergleich zu seinem Kollegen in Argentinien.

Wir steigen um 17:00 Uhr in den Bus nach Tacuarembo ein, welcher drei Stunden später ankommen soll. Aber nicht mal eine Stunde später kommt der Bus auf einer Landstraße zum stehen. Ein schwerer Unfall hat sich ereignet. Ein LKW blockiert die Straße und da sich hier kein Schwein anschnallt geht über den Flurfunk, dass er uns allen vorausgegangen ist. Die Leute steigen also aus und schauen sich ein wenig die Gegend an. Da ist aber bis auf einen imposanten Sonnenuntergang nicht viel los, da wir mitten auf dem Feld stehen. Am Ende des Tages bzw. der Nacht kommen wir dann um sechs Uhr morgens am Hotel in der Stadt an, mit satten acht Stunden Verspätung. Wir schmeißen uns in das nächstbeste Hotel ins Bett.

in colon ist es deutlich ruhiger. eine willkommene Abwechselung

in colon ist es deutlich ruhiger. eine willkommene Abwechselung

auch voll beladen....
auch voll beladen….
...guter Laune
…guter Laune

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manche Leute drehen manchmal etwas am Rad

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da wusste er noch nicht, dass er die nächsten acht Stunden festsitzen wird :-)
da wusste er noch nicht, dass er die nächsten acht Stunden festsitzen wird 🙂