13.03.13
Ich wurde nett empfangen. Eine Dame sorgt für meine Unterkunft, die Zweite für mein leibliches Wohl. Die Stadt selber ist gar nicht mal klein mit einem schönen Stadtkern und Park. Der Marsch nach Punta Gorda sollte nicht unterschätzt werden. Das Zimmer ist weniger geräumig als das in Santa Clara, wo es mir auch aufgrund der Gastgeber besser gefiel. Aber wenn alles klappt sehe ich die ja nochmal wieder. Ein paar Nachtaufnahmen später fiel ich in meinen wie immer wohlverdienten Schlaf.
14.03.13
Nach meinem Frühstück wurden noch schnell wichtige Besorgungen erledigt. Dann ging es ab Richtung Playa Giron. Wenn man es nicht wüsste fände man keinen Hinweis darauf, dass hier 61 der Großteil der Invasion der Exilkubaner und sonstiger Regimegegner unter der Fahne der CIA an Land ging. Ein wenig belegtes Hotel hauptsächlich für Naturfreaks und Vogelkundler steht nun an diesem Platze. Der Strand ist noch mit Steinmauer, welche gerade ineinander fällt, befestigt. Ob diese aufgrund von Spitzeln des Regimes in der CIA schnell hochgezogen wurde, entzieht sich meiner derzeitigen Kenntnis. Die Bungalows des Hotels hatten wie vieles hier bessere Tage gesehen. Aufgrund meines zum Glück gerade abklingenden Sonnenbrandes habe ich die Option des Sonnenbadens ausgeschlagen. Etwa eine halbe Stunde weiter ist Playa Larga oder Bahia de los cochinos. Auf gut Deutsch Schweinebucht. Hier ist der Rest der Armee gelandet. Man sieht noch 1-2 kleine Schießscharten aus Stein, aber das war‘s. Vielleicht habe ich das triumphale Museum mangels Schilder auch übersehen, aber ich weiß ja was dort grob abging. Dann nach der Aktion war der Leitspruch hier „socialismo o muerte“. Klare Ansage. Danach sollte noch ein Abstecher in die Sümpfe folgen, doch „no es facil“. Es musste erst mal 2-3 Kilometer weiter im Büro ein Guide und das Eintrittsgeld bezahlt und abgeholt werden. Als der Guide nach 3 Sätzen merkte, dass mein Spanisch nicht der Brüller war, wechselte er in sehr gut verständliches Englisch. Ich war erstaunt. Es stellte sich heraus, dass er Sprachen studiert hatte und auch grundlegendes Französisch drauf hatte, wovon ich jedoch keinen Gebrauch machte. Zwar war es wohl besser morgens oder abends einen Guide zu buchen, da dann die meisten Vögel im Sumpf von „La Salina“ am aktivsten sind, aber mit meinen maximal 85mm Brennweite, hatte ich dazu ohnehin nicht die passende Photoausrüstung. „La Salina“ heißt die Tour bzw. das Ende der Straße übrigens, da dort früher vor Naturschutzzeiten eine Anlage zur Salzgewinnung ihren Dienst verrichtete. Es gab eine weitläufig wasserbedeckte Landschaft zu sehen, wo u.a. Möwen, Pelikane und Black Hawks gerade windgeschützt chillten. Die Erklärungen des Guides waren durchweg gut und interessant, auch wenn die Tour, welche ca. 2-3 Stunden dauerte, mit standardmäßig 25$ nicht billig ist. Nebenbei hat er mir noch etwas über Kuba, sich selbst und seine Vorliebe für U.S.-Musik der 60-80er Jahre erzählt. Es wurde demnach Deep Purple gehört. Dann ging‘s wieder ab ins ca. 1 ½ bis 2 Stunden entfernte Cienfuegos. Ich und meine Mitfahrer genossen den ländlichen Ausblick und die Klimaanlage. Wieder hier angekommen wurde morgen der Trip nach Camaguey bzw. die Unterkunft klar gemacht. Aufgrund der katastrophalen Straßenanordnung in Camaguey (the maze) soll dort morgen Nachmittag ein Typ mit meinem Namen auf dem Schild stehen. Ich hoffe ich enttäusche ihn nicht und bringe meinen Unterkunftswechsel ohne Probleme hinter mich. Zusammenfassend muss ich gestehen, dass mich Cienfuegos nicht in seinen Bann gezogen hat. Havanna war groß und verrückt, Vinales beschaulich und grün, Santa Clara revolutionär. Aber Cienfuegos, mir fällt nichts Griffiges ein…hasta manana.