01.04.16
02.04.16 17:10 Uhr
Unser Bus hält im Regen von Montevideo am Terminal Tres Cruzes, dem Hauptbusterminal in der Stadt. Wir schultern unser Gepäck und machen uns auf der Suche nach einem halbwegs günstigen Zimmer in einer Unterkunft in der Nähe.
Ein Hotel ist direkt gegenüber dem Terminal und sieht nicht ganz koscher aus. Wir treten ein und eine Dame lugt über den Tresen hervor und schaut uns argwöhnisch an. Zimmer hat sie nicht mehr frei, obwohl noch einige Schlüssel hinter ihr frei in ihren Kästchen in dem Holzschrank liegen. Wir insistieren nicht weiter. Das Hotel scheint eh für ein anderes Klientel gemacht zu sein. Etwas weiter am Hotel de Tres Cruzes werden wir fündig. Mit siebzig Dollar für die Nacht zwar unsere bisher teuerste Unterkunft, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt, wir wollen in der Nähe des Terminals bleiben, das Frühstück ist inklusive und das Wifi funktioniert. Also begeben wir uns nach oben.
Die Frage ist, was wir nun weiter machen in unserem Urlaub. Der Wetterbericht ist für die ganze Woche weiterhin mies. Mit dem Bus dauert es einfach zu lange weiter weg zu kommen auf diesem großen Kontinent. Am Ende buchen wir dann zwei Tickets für Rio de Janeiro für acht Tage. Hin und Rückflug für circa 600 Euro. Dafür dass wir die Tickets für den nächsten Nachmittag buchen, ist das Angebot fair. Auch eine Unterkunft für circa 300 Euro für acht Tage und zwei Personen im Stadtteil Santa Teresa buchen wir mit dem Smartphone vom Bett aus. Auch wenn mir das gepiepste der Teile manchmal hart auf den Zeiger geht. Für sowas sind die Dinger einfach Gold wert. Also landen wir morgen Abend in Rio de Janeiro. Dreißig Grad Sonne sind angesagt und der Strand ist auch nicht weit entfernt. Besser als eine Woche Regen in Uruguay.
Abends gehen wir in dem Busterminal noch etwas Essen. Das Menü ist hier wirklich immer das Selbe, egal was auf dem Schild des Restaurants steht oder wie es heißt. Burger, Hähnchen, Steak, Pommes, manchmal Fisch und Kleinigkeiten wie ein Omelette oder Sandwich. Letztere sind hier durchweg lieblos und fad. Alles andere kommt meist in großen Portionen und ich esse schon gerne und viel. Hinzu kommt, dass fast alles mit einer dicken Schicht Käse überzogen ist. Selbst die Pizza wird hier einfach nur als Mozzarella bezeichnet. Es ist zwar kein Mozzarella sondern ganz normaler Käse aber von der Pizza bleibt nicht viel über. Bis auf ausgewählte Ausnahmen ist das Essen hier wirklich nicht der Hit. Wir sehr wünschte ich mir einen Griechen, Italiener, Türke oder meinen geliebten Mongolen herbei. Aber was nicht ist, ist nicht. Vielleicht haben wir in Brasilien mehr Glück.
02.04.16
02.04.16 17:25 Uhr
Das Frühstück im Hotel ist überdurchschnittlich, wenn ich auch harte Verrenkungen machen muss, um mich bei den engen Tischen überhaupt hinsetzen zu können. Wir checken aus und laufen noch ein wenig durch die Stadt. Erst an einer der Hauptstraßen entlang, dann noch am Palast der Legislative nebst Park vorbei. Dort sind Sportgeräte fest montiert, damit sich jedermann hier in Form bringen kann. Ich probiere mich aber da es meist Kraftübungen mit Maschinen sind, die auf Eigengewicht beruhen, ist die Herausforderung ehrlich gesagt überschaubar.
Es nieselt immer wieder ein bisschen. Die Lauft ist schwer und feucht. Die Händler mit ihren Regenschirmen haben sich bereits in Position gebracht. Wir gehen zurück zum Hotel und fragen uns dann am Terminal durch, wo denn hier ein Bus zum Flughafen fährt. Da es schon ein gutes Stück ist, wäre das Taxi zu teuer. Etwas abseits vom Terminal finden wir auch einen der unzähligen Bushaltestellen, die um das Terminal verteilt sind. Unheimlich viele Nummern und Buslinien, für Uneingeweihte absolut nicht durchschaubar. Aber fragenden Menschen wird geholfen und somit sind wir bald am Flughafen. Ich tausche noch 250 argentinische Pesos gegen 52 brasilianische Real. Hier kurz ein paar Umrechnungskurse zu der Zeit…
1 Euro = 1,05 Dollar
1 Dollar = 30 Peso Uruguay
1 Dollar = 15 Peso Argentinien
1 Dollar = 3,5 Real Brasilien
Der Dollar ist hier allgegenwärtig, weswegen ich im Kopf immer auf den Dollar rechne, der derzeit eh fast gleich mit dem Euro steht. Die Werte sind logischerweise alle gerundet.
Wie dem auch sei, checken wir ohne Probleme einfach mit dem Reisepass ein und sind auch durch die Passkontrolle wie die Security im Nu durch. Ich verfluche weiterhin die Schlafmützen in Paris.
Der Flieger, eine mittelgroße Boeing Maschine, hebt pünktlich und butterweich ab. Davor bekommen wir noch ein Wasser oder Orangensaft, da wir in der Premiumklasse sitzen. Keine Ahnung warum, aber auch etwas zu Essen gibt es während des Flugs. Und das bei einer Billigairline…entweder sind die echt gut oder wir hatten Glück. Und hier sitze ich nun und schreibe wieder mal Flugzeug vor mich hin. Ein geistreicher Zeitvertreib. Auf Spotify läuft Hail to the King. Mir geht es ausgesprochen gut.