12.02.14:
In 5 Minuten hatten wir unser Gepäck. Ich hab nebenbei noch einen Japaner und ein Pärchen aus den Staaten kennengelernt. Die ersten Leute aus den Staaten für mich in diesem gefährlichen Land. Nun denn suchten wir etwas zu futtern, was direkt am Airport geschah und trotzdem schmackhaft war. Wir trennten uns ich half dem Japaner noch, den Weiterflug nach Lima zu organisieren. Die Tante am Schalter wehte mir die phantastische Summe von 2.600.000 Peso um die Ohren. Knapp 1000 Euro. Der Japaner schien das Ganze gerade kurz in Yen überschlagen zu haben, guckte sparsam und nahm vernünftigerweise erstmal ein Taxi zu einem Hostel. Ich auch und somit landete ich hier im “the wandering paisa”. So enthusiastisch und in so gutem englisch bin ich bis jetzt nicht empfangen worden. Der Besitzer ist U.S.-Amerikaner und war bester Laune. Das Zimmer gabs für 23.000 Peso (9 Euro) inkl. guter Matratze, sauberem Bad mit Warmwasser, Wi-Fi, Küche, Bar, hilfreichen Tipps und zugleich allen Abfahrtzeiten für Busse nach Bogota. Wenn man grad in der Nähe ist, sollte man reinschauen. So nun hatte ich einen halben Tag in Medellín. Nach ungefähr 30% von Kolumbien geht mir nämlich nun die Zeit aus und ich werde morgen den Bus zurück ins gute alte Bogota nehmen. Lange Hose bereithalten. Aber erstmal sollte mich in Medellín noch ein Schmankerl erster Güte erwarten. Ich lief zur Metro Station an der 70. Straße, wo man für 1900 Peso (80 Cent) durch die Gegend tingeln kann. Mein Ziel war die Endstation im Westen „San Javier“, wo es mit der metrocable weiter den Berg hochgehen sollte bis nach „La Aurora“. Eine schicke Sache, damit auch die Leute an den Berghängen zügig und sicher in die Stadt kommen. Ich kam damit zügig aus der Stadt und in den Genuss eines feines Blickes über Teile der Stadt. Die Viertel sind hier nämlich teilweise dermaßen über Hügel und Bergketten versprengt, dass man die Ausmaße der Stadt nur erahnen kann. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Stadt bei mir direkt gewonnen. Ich stieg an der letzten Station aus und ließ mein Blick über Medellín streifen, welches gütig von unserem großen gelben Freund in warmes und weiches Abendlicht getaucht war. Aber auch als die Sonne den Dienst für den Tag quittierte wurde es nicht weniger charmant für das Auge, da nun Medellín selbst das Licht anmachte und die Stadt in vollem Glanz erstrahlte. Der Nebeneffekt war, dass nun doch eine frische Brise über sie Bergkuppe wehte. Zunächst von mir nicht zuzuordnen, stellte es sich glatt als Kältegefühl heraus. Es musste unter 25 Grad gerutscht sein. Dann nahm ich die Seilbahn zurück in das Lichtermeer der schimmernden Stadt. Still und leise.
13.02.14:
Nachdem ich stadtfein und ausgehfertig war, checkte ich aus. Ein Taxi zum Busterminal würde über 10.000 Peso (4 Euro) kosten. Ich könne mit einmal umsteigen auch die Metro nehmen. Die mir so sympathische Metro, mit Freude. Mit Sack und Pack rein in die Bahn bis zur Station „Caribe“ und wenig später stand ich im riesigen Busterminal. Ein wenig rumgefragt und dann einen Bus um halb 12 nach Bogota gebucht. Ein neues Gefühl für mich, da ich ansonsten eigentlich immer direkt zu einem Bus gelotst wurde. So konnte ich noch ein paar Besorgungen erledigen und meinen Reiseproviant aufstocken. Der Bus fuhr dann halb voll eine halbe stunde zu spät ab. Dafür mit Wi-Fi an Bord. Das schafft nicht mal American Airlines auf seinen Transatlantikflügen. Mal ne scheibe abschneiden von expreso bolivariano meine Herren. Aus den angegebenen 9 stunden im Bus sind doch so gut 12 geworden, sodass ich etwas nach Mitternacht in der Nacht von Bogota ankam.