Santiago de Cuba

18.03.13
Nach meinem ausgedehnten Schlaf war ich nach dem Frühstück bereit zur Abreise. Christian nebst Freundin wurde verabschiedet und da Hausherrin Sonia gerade in Havanna war, musste ihre Tochter nebst Mann herhalten. Christian machte beim Photo ziemlich komische Verrenkungen, bis wir rauskriegten, dass er ja nicht im Spiegel hinter uns erscheinen will. Er ist typisch deutsch. Bis Las Tunas ging auch alles glatt und ich setzte die restlichen Leute in der Stadt ab und folgte weiter dem Navi. Doch die im Augenwinkel gesehen Schilder sowie die Himmelsrichtung machte mich stutzig. Hinter Las Tunas ging es dann nach rechts in die richtige Richtung, aber eindeutig auf dem falschen Weg. Dieser wurde nämlich immer sandiger und unebener und der campesino(Bauer) guckte mich mit seinem Ochsen schon ziemlich blöd an und dachte sich wohl seinen Teil. Bei der nächsten Gelegenheit, welche allerdings nicht so bald kam, wendete ich meinen neuen chinesischen Freund, welcher sich schon lautstark beschwerte. Die Straße war sinnvollerweise nur mit Hummer aufwärts zu befahren. Eine kleine Ehrenrunde und ein paar freundliche Bauern später folgte ich ab Las Tunas deren Anweisung Richtung Bayamo. Dort wollte ich noch kurz Infos zur Tour zur Comandancia in den nächsten Tagen einholen. Bei Ankunft dort erwartete mich wie gewohnt erst mal ein Einheimischer, der dort am Park herumlungerte. Er wollte mir neben Stadttour und Unterkunft ebenfalls noch weiß machen, dass ich hier besser nicht parken sollte und er doch ein viel feineres Plätzchen für mein Auto hätte. Ich ignorierte seinen Ratschlag und stahl mich aus der Situation, indem ich ihn in astreinem Ghetto-englisch vollquatsche. Ich weiß, nicht nett, aber nach 2 Wochen hier weiß man ungefähr, wie der Hase läuft. Ich suchte das Cubanacan Office, was laut Guide Maceo 53 im Hotel Telegrafo war. Dort war aber beides nicht auffindbar, stattdessen ein anderes Hotel. Viel wichtiger mit einer hilfreichen Dame, die mir sagte, wo das gesuchte Hotel sei. Ein wenig später war ich am richtigen Hotel, mit Cubanacan Office, jedoch teilte mir der Herr mit, dass ich für weitere Infos jedoch zum Infotour-Schalter in einem 3 km entfernten Hotel nahe der Viazul-Station gehen müsse. Ich für meinen Teil beschloss in Sack zu hauen und mich mit den eigentlich recht guten Infos im Guide zu begnügen. Denn eigentlich interessierte mich nur die Uhrzeit, zu der ich am Park sein müsste. Dann wird halt geschätzt und ein paar Peso „Wegegeld“ eingeplant. Mit dem Wagen voller hübscher Frauen (reiner Zufall) ging es nach Santiago de Cuba. Auch diese Stadt kann enge, verwinkelte, doppelt benannte Einbahnstraßen. Hier allerdings Vorzugsweise mit viel Steigung oder Gefälle. Einige Städte haben hier wohl mal neue Namen eingeführt, welche auch in Karten und Guides stehen. Die Leute benutzen aber stur den alten Namen, kann ich Ihnen ehrlich gesagt nachfühlen. In einer Nebenstraße meines Zieles parkend, fiel ich abermals einem Einheimischen zielsuchend ins Auge. Für die Unwissenden sie erwähnt, dass jeder Turi aufgrund seines roten Nummernschildes für alle interessierten ne Meile weit sichtbar ist. Er führte mich dann 100m weiter zur casa. Eine der drei Ana’s (casa de tres Ana’s) machte auf und begrüßte mich direkt herzlichst mit „mi amor“. Das untere Zimmer hatte den Vorteil, dass ich den Koffer nicht die steile Treppe hinauf zur Casa Nr.2 auf der Terrasse des gleichen Hauses hätte schleppen müssen. Doch hat mich Nr. 2 dann aufgrund des Ausblicks und der kalten Getränke im Kühlschrank nach 6 Stunden im Auto überzeugt. 25$ ist fair, zudem sehr zentral. Ich machte direkt mit einer hier ebenfalls auf den Dächern spazierenden Katze, welche zwischendurch ihre Meinung lautstark kundtat, Bekanntschaft. Meinem Guide gab ich ein wenig Handgeld, nachdem ich ihm zu verstehen gab, dass er mir morgen nicht die Stadt zeigen muss. Er zottelte zufrieden von dannen. Nach dem guten Abendessen ging es dann noch kurz raus auf der Suche nach ein paar Nachtaufnahmen. Doch mit Licht haben es die Kubaner einfach nicht. Weder der zentrale Platz noch die Kathedrale wurden auch nur von einem Licht geziert. Dafür gab es im Hafen noch 1-2 lohnende Motive, bevor ich zurück ging und zufrieden an der Matratze horchte.
19.03.13

Ich wurde von dem Geschnatter dreier Deutscher wach, welche ihr Frühstück vor meiner Tür einnahmen. Mein gewünschtes Frühstück wurde am Nebentisch serviert. Ich wohne hier auf dem Dach mit Schlaf- und Badezimmer. Das Dach ist groß und entsprechend sonnig. Das Haus hält insgesamt bestimmt 50 Sitzgelegenheiten bereit. Es wimmelt von Stühlen, Sofas, Liegen und Dergleichen. Danach ging es auf zur Stadtbesichtigung. Die Sonne schien steil in die engen, windlosen, steilen Straßen, wo Armeen von knatternden Motorrädern ihr Übriges geben. Trotzdem sagt mir die Stadt zu, da sie wesentlich mehr karibisches Flair hat als Havanna und sich viele interessante Sachen nahe einer Straße abspielen. Der Parque Cespedes ist das Herz des historischen Stadtkerns, viele Geschäfte gibt es auch auf Enramada bzw Jose Antonia Saco, je nachdem, ob man die Leute oder die Karte fragt. Ich warf einen Blick ins Bacardi Museum, wo 2 $ sowie 5 $ weitere für eine Kamera anfielen. Ich sparte mir die 5 und schoss aus der Hüfte. Wie so oft ein nennen wir es mal gewagten Mix aus ägyptischen Mumien, Waffen, Schwertern, Büsten und Bildern. Der erste Stock ist ausschließlich der Kunst vorbehalten. Manches hat aber nicht mal das Jahrhundert mit dem Namensgeber des Museum gemein. Auch die Dame am Empfang verspürte an diesem warmen Tage keine große Arbeitsmoral. Ich musste sie wecken, um meine 2 CUC los zu werden und wünschte Ihr dann noch „Buenas noches“. Meinen eigentlichen Höhepunkt der Stadt stellte jedoch die Moncada Kaserne da, welche heutzutage als Schule fungiert und nur ein begrenzter Museumsteil für Leute mit hellhäutigem Aussehen zugänglich ist. Hier waren komischerweise ähnlich viele Leute wie im Bacardi Museum. Ca. 15. 14 Angestellte und ich. Erstere sind meist in den Einflugschneisen der Ventilatoren postiert. Auch hier gilt 2 $ + 5$ Kamera. Mein photographischer Hüftschuss erwies sich erneut als probates Mittel gegen Wucherpreise. Das Museum hatte einen guten roten Faden und lohnt sich für Interessierte. Karten, Photos, Waffen und andere Exponate sind zu bestaunen. Es gibt noch eine Ecke mit Büchern und Postkarten und ich machte mein unterschlagenes Kamerageld wieder wett, indem ich in Che’s Boliviatagebuch investierte. Was fürs Spanische und mit Einleitung vom comandante en jefe persönlich. Ein Tagebuch kann man hier wahrscheinlich noch eher kaufen als irgendwelche Lobeshymnen in Form von Biographien, Geschichtsbüchern und anderen einseitigen Lobgesängen. Später wurde in der klimatisierten Cadeca noch Geld getauscht. Da zählte ich das Geld natürlich besonders gründlich nach. Ein Offizieller mit Schlagstock hält einem hier immer die Tür auf. Einen Einkauf später zog ich mich aus der Nachmittagssonne zurück. Zum Abendessen gab es Garnelen mit gewohnter Beilage. So kann man es aushalten.

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20.03.13

Nach dem Frühstück ging‘s in einem Bogen um die Innenstadt ab zum großen Stein „La Gran Piedra“ auf 1234m Höhe. Auf dem Weg war jedoch schon erkennbar, dass es mit phänomenaler Weitsicht nichts wird, da Wolken in den Bergen hingen. Unten nahm ich noch eine junge Frau mit, die hier in der Nähe einen Paladar betreibt. Die Straße ist kurvig und steil, allzu viele Schlaglöcher wie im Guide angekündigt gab es aber nicht. Fast oben angekommen mussten die letzten Meter mittels einiger hundert Stufen bewältigt werden. Trotz ein paar Grad Unterschied zu Santiago de Cuba eine schweißtreibende Angelegenheit. Ca. alle 100 Stufen wartete eine Straßenhändlerin mit Ketten, Armbändern und Holzschnitzereien auf zahlende Kundschaft. Die Touris der zwei Busse hatten sich wohl unten im Restaurant verschanzt. Denn viel los war dort bei aller Liebe nicht. Am Mirador traf ich dann auf den letzten Straßenhändler, der ein schlecht funktionierendes Radio zur sonstigen Ruhe beigesteuert hatte. Ein weiterer Touri mit 2 lokalen Damen war noch anwesend. Er stellte sich als Deutscher raus, was hier bei der Vielzahl meiner Landsleute wenig verwunderbar war. Sein Anhängsel waren Schwestern. Eine davon war seine Freundin. Der eigentliche Ausblick vor Ort war aufgrund des Wetters leider nicht so berauschend, dennoch eindrucksvoll. Ich dankte in Abwesenheit den Erbauern der Straße. Als es dann auch noch begann zu regnen, eine Erfahrung, die aus dem Langzeitgedächtnis geholt werden musste, machte ich mich wieder an den Abstieg. Unten angekommen habe ich mir noch ein wenig das Phänomen „Regen“ angeschaut. Nachdem der Regen aufgehöhrt hatte, ließ ich den Wagen 1km nach unten rollen zum botanischen Garten. Der kostete wie der Mirador des Gran Piedra 2$, was in Ordnung ging. Hier gab es einige mir bekannte und unbekannte Blumen und Pflanzen. Eine fachkundige Frau machte eine kleine Führung. Die Pflanzen hier werden auch in 2 kleinen Geschäften in Santiago de Cuba verkauft. Danach ging es wieder komplett abwärts und die Bremse glühte. Linker Hand führt dann noch eine Straße bis zu einem Militärcheckpoint, welche je nach Geschmack mehr oder weniger interessante Sehenswürdigkeiten bietet. Den restlichen KM Schlagloch zum Checkpoint kann man sich übrigens schenken. Was der Guide sozusagen als Absurdität aufführte, schien für mich sehenswert. Das „valle de la prehistorica“ ist ein Werk ehemaliger Strafgefangener, welches schwer zu beschreiben ist. Ist ein Tal mit mehr oder weniger lebensechten Steinnachbauten von Dinosauriern, Neandertalern, Mammuts, echten Ziegen und sonstigem aus der Zeit. Für 1 CUC kann man es sich ansehen, auch wenn ich es nicht als Muss einer Reise nach Kuba ansehe. Wenig später folgt noch eine Art Museum, mit amerikanischen Oldtimern aus den Fünfzigern, was in jedem Land der Welt für manche gewiss interessant wäre. Auf Kuba kann man aber auch dran vorbeifahren, auch wenn danach bis auf die teils phantastische Küstenstraße nicht mehr viel kommt. Also ab zurück nach Santiago. Ich war meine morgigen Pläne zum Südzipfel der Insel am schmieden, doch „mi vida“ Ana hielt das für keine gute Idee, da die Küstenstraße seit Sandy ziemlich schlecht sei und sie 5-6 Stunden für eine einfache Wegstrecke schätzen würde. Da ich ja auch noch zurück musste und an einem zweiten Tag dann nochmal zur nicht weniger weiten Comandancia wollte, beschloss ich meine Pläne zu ändern. Es wird ein Tag von Santiago abgehangen und dafür 2 Tage in Manzanillo, ganz in der Nähe meiner beiden Ziele, hinzugefügt. Denn wenn Kubaner sagen, dass eine Straße mies ist, dann sollte man das für bare Münze nehmen, solange es aus einem vertrauensvollen Munde kommt. Vielleicht besser so, denn ich hatte nicht wirklich Lust auf 2 komplette Tage im Auto. Nach dem vorzüglichen Mahl vertrat ich mir noch etwas die Beine in der Stadt. Ich setzte mich auf die Bank einer der zahlreichen Plätze hier und sah dem bunten Treiben zu. „Tranquillo“. Dort konnte ich beobachten, wie hier beliebte Busstationen genutzt werden. Neben dem offiziellen und wie immer hilflos überfüllten Bus kam alle paar Minuten auch teilweise umgebaute Oldtimer um die Ecke, die locker 12 Leute einluden, teilweise mit abenteuerlichen Sitzanbauten. Der Premiumtransport, weil in dieser Stadt erheblich schneller, besteht als Mitfahrer auf dem Motorrad. Ein Helm wird gestellt. Kinder und Tiere reisen ohne. Morgen geht’s dann wohl ab zum südlich gelegenen „El Morro“, eine Festung nebst schicker kleiner Insel nebenan.

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21.03.13
Da die Comandancia de La Plata wie gestern beschrieben eine zu lange Autofahrt bedeutet hätte, ging‘s ab zur Befestigungsanlage „El Morro“. Wenn man „La Cabana“ in La Habana gesehen hat, sollte man es sich gut überlegen. Es ist recht klein. Man zahlt fürs Parken 1-3$, 4$ Eintritt und 5$ für die Kamera. Video kostet gar 50$. Man nimmt es hier also ganz klar von den Lebenden. Was neben dem zugegebenermaßen tollen Blick über den Hafen Santiago de Cuba’s ebenfalls nett war, war dass ich am Eingang nicht nur den Deutschen von gestern nebst Anhang traf, sondern auch Ilya aus Habana, welcher gestern die Holländerin Inge aus Habana hier traf. Kuba ist klein. Also war es wieder ein Wechselbad aus Deutsch, Englisch und Spanisch. Man könnte das auch gut als Sprachreise anrechnen lassen. „El Morro“ selber war wie gesagt, bis auf den Ausblick für meine Augen nicht besonders beeindruckend. Die Erläuterungen und Texte gab es zudem exklusiv auf Spanisch. Danach ging es dann noch mit Ilya, der zur Festung ökonomisch mit dem Truck reiste, an eine an der Straße gelegenen Lagune. Das Wasser hatte Badewannentemperatur, womit es nur schwer als Abkühlung durchging. Danach ging es dann noch mit der Fähre nach Cayo Granma. Bereits an der Anlegestelle empfing uns am Auto ein Herr, der wohl das Geld roch, was aus meinem Mietwagen strömte. Er meinte, dass die Frau an der Cafeteria gegenüber auf das Auto aufpasste. Das sorgte jedoch eher für Gelächter, da die Dame aufgrund des wahnsinnigen Andrangs in dem Etablissement kaum die Augen aufhalten konnte. Also ging es dann mit dem Kahn zu der kleinen Insel. Der Guide schrieb was von einer Phantasieinsel, aber ich weiß nicht. Irgendwie sah sie von Weitem besser aus. Man ist aber in max. 20 Minuten rum und auf dem Gipfel bzw. leichtem Hügel der Insel gibt’s eine Kirche. Es gibt 1-2 Restaurants/Paladar/Essmöglichkeiten dort. Die Bude an der Anlegestelle verkauft für 1 Peso gekühltes Zuckerwasser und andere Köstlichkeiten. Den Typen, der uns am Anfang angequatscht hat, nahmen wir dann noch mit in die Stadt, da ja so wachsam auf das Auto geblickt wurde. Abends sind dann 5 weitere Deutsche bzw. Schweizer in die casa hier eingefallen. Ein älteres Ehepaar sowie ein Mann mit 2 Frauen. Es wurde ein wenig übersetzt und einiges erzählt. Mit 1-2 Abweichungen nehmen die meisten Leute ähnliche Routen bei ihren Rundreisen, auch einfach weil das Land so langgezogen ist. Abends kam dann noch Ilya vorbei und wir sind in die Casa de La Musica abgestiegen. Von 10-2 gibt es dort abends variierende Livemusik. Diesen Abend gab es von acht Leuten gute kubanische/Lateinamerikanische Musik. 3$ Eintritt. Neben Bier für 1$ stand auch ne Flasche Cola, Wasser, versch. Rum und Eiswürfel aus der Karte. Letztere gibt’s dazu und dann macht man sich seine eigene Mische. Die Lebensfreude und der Spaß hier bei der Musik entsteht und transportiert wird ist beispiellos. Gegen eins war die von einer Pause unterbrochene Livemusik dann auch vorbei und ich trat den Heimweg an. Ich vereinbarte noch lose ein Treffen mit Ilya für morgen, weil ich ehrlich gesagt noch keine wirklichen Pläne für den Tag habe.

        
22.03.13
Nach der erholsamen Nachtruhe musste erst mal eine erfrischende Dusche her. Ich habe dann grad noch die drei Deutschen von gestern getroffen und Ihnen eine gute Weiterreise gewünscht. Ilya ist irgendwie nicht aufgetaucht. Wird schon seinen Grund haben, vielleicht habe ich das auch gestern irgendwie falsch mitbekommen. Also beschloss ich allein loszuziehen. Halb auf der Suche nach Straßenmotiven, halb nach Internet. Ersteres geht hier relativ einfach, auch wenn die Leute es nicht so wirklich gewohnt sind, dass man sie anstatt Kirchen und Monumenten ablichtet. Das finde ich aber ehrlich gesagt um Längen interessanter. Und es geht immer, da sich immer neue Situationen auf der Straße ergeben. Aber auch bei Zweiterem wurde ich im merkwürdigerweise abgeschiedenen, an einer Hauptstraße gelegenen Hotel de Santiago ***** fündig. Hier auch zu normalen Etecsa-Bedingungen, sodass ich für 6$ ne Stunde an meiner E-Mail schreiben konnte. Gut gekühlt. Das Hotel war für meine Augen hier absurd, da es nicht im Entferntesten was mit Cuba zu tun hatte. Die Preise für holzgeschnitzte Souvenirs waren gesalzen. Mein Navi sagte mir, dass einige Blocks weiter die Straße hoch der örtliche Plaza de La Revolucion sei. Also auf! Wie erwartet war der Imposantheitsgrad zwischen dem in Havanna und dem in Camaguey angesiedelt. Von Nahem wurde allerdings sichtbar, dass es mehr um eine revolutionäre Baustelle handelte. Das Museum war ebenfalls geschlossen. Es waren 2 Leute vor Ort designiert, um mir diese Information mitzuteilen. Der Rückweg schien lang zu werden. Es passte mich jedoch ein Kerl mit einem heruntergekommenen Bicitaxi ab. Ich lehnte ab aber er blieb hartnäckig. Er meinte, er würde mich für ein Peso zum Park strampeln. Ich würde ihm wirklich helfen mit dem Dollar. Ich gab auf und setzte mich in seine Schleuder. Er strampelte sich wirklich den Hintern ab mit seinem alten ächzenden Taxi. Wenn er Luft fand, dann erklärte er mir noch einiges oder fragte mich Sachen über dieses famose Deutschland. Ich empfand es auch als ein bisschen komisch, dass der Neger den weißen Touri mit der Kamera für nen Hungerlohn quer durch die Stadt chauffierte. Ich gab ihm am Ende mehr als den Peso. Das hatte einige Gründe. Erstens wollte er nur einen und hat auch nicht nach mehr gefragt. Mag ich. Zweitens hat er in der Nachmittagshitze Leistung gezeigt und mich nicht einfach plump auf der Straße nach nem Peso angepumpt. Das wirkliche Problem was ich damit habe, ist dass er für 20 Minuten das gleiche Geld wie ein Arzt für Tage bekommt und ich dadurch stark dazu beitrage, das System ad absurdum zu führen. Andererseits lege ich hier nicht die Löhne fest und die Meisten machen eh noch nebenbei Geld zusätzlich wenn möglich. In seinen hell leuchtenden Augen sah ich zudem direkt, dass es wohl den richtigen getroffen hat. Bei meiner Rückkehr begrüßte mich ein älteres Paar aus Mexico mit kanadischem Pass und Geld auf den Bahamas. Von dieser netten Konstellation mal abgesehen, verliere ich hier langsam den Überblick, wer sich hier alles auf MEINER Terasse herumtreibt. Sie haben die halbe Welt bereist. Er stammt aus Lettland, wo sie im Mai Ferien machen. Von 45 bis 51 lebte er in Deutschland. So wollen auch gerne mal von Ecuador runter nach Argentinien. Ich stellte mehr und mehr fest, dass ich mit meinen 6 Wochen Kuba nicht der erhoffte König bin, auch wenn die meisten nur ca. 3 Wochen hier sind. Ich aß auch mit Ihnen zu Abend und wir philosophierten etwas über Kuba, Geschichte, Zukunft und das Leben an sich. Die meisten Gespräche mit anderen Reisenden und Ihren Erfahrungen sind durchweg erfrischend. Es wird noch die morgige Tour geplant, inklusive Abstecher nach Guantanamo (Bay). Ich freue mich auch auf die nächste Stadt auch wenn mir Santiago mit seinen Bergen, warmen Meer und karibischen Flair ans Herz gewachsen ist.

 

           

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