Cartagena

04.02.14:

Heute war übrigens auch mein tag der maßlosen Geldausgabe. Es sollte geprotzt werden. Einen Abend mal im Hotel mit Klima und guten Restaurantbesuch. Es fängt damit an, dass das Busterminal weit von der Stadt entfernt ist. Das Taxi kostete 20000 Peso (8 Euro). Ein komplettes Chaos rund um den Terminal. Nur der Esel in der Straßenmitte schien seine innere Mitte gefunden zu haben, als er in aller Ruhe im Müll nach Essbarem suchte. Wir hupten uns bis zum Hotel durch. Nationalsport hier. Cartagena, als Touristenort, ist eh recht teuer. Als Gegenleistung für den Zimmerpreis im Hotel gab es Dreibettzimmer, Bad, Fernseher und Klimaanlage. Letztere war das Beste an dem ganzen Paket, denn obwohl es Abend war, verlangte die Luftfeuchtigkeit ihren Tribut. Dann erstmal die Lage erfragt: Geldautomat, Supermarkt, Restaurant usw. Alles kein Problem auch abends, da es vor Polizisten nur so wimmelt. Gegessen wurde in der Straße gegenüber meinem Hotel „casa villa colonial“. Das war zur hälfte die Schuld der wohlklingenden speisen auf der mit Kreide beschriebenen Tafel und zum zweiten die der gutaussehenden und direkt am Straßenrand stehenden Bedienung. Ich sollte mich in ihr nicht täuschen, denn neben Spanisch und guten Englisch konnte sie auf ein Jahr Deutschausbildung am Goetheinstitut zurückgreifen. Weit von sicher, aber seine Muttersprache zu hören hat irgendwie immer dieses wohlige Gefühl von Heimat an sich. Ich wählte Lachs in verschiedene Gemüsesorten eingebettet, gebratenen Reis, schön mit Salat angerichtet. Ein Gedicht. Da ich gerade eh schon voll über die Stränge schlug, wollte ich das leckere Essen nicht mit einem banalen Bier ausklingen lassen. Auf der Karte stand neben völlig überteuerten Standardwhiskey für 7000 Peso (3 Euro) noch Medellín Rum. Farbe: recht dunkel,  glänzend, vielversprechend. Geruch: vielschichtig, undurchsichtig, unbändig. Geschmack: recht voller aber schwerer Körper, floss langsam, gewichtig. Er war zwar anders als gedacht, doch kam er den Erwartungen meines Gaumens doch entgegen. Dann war ich eigentlich müde und wollte etwas fernsehen, aber ich konnte nicht. Unmöglich. Auf dem Weg zum Geldautomaten hatten mich nämlich die schimmernden Lichter prächtiger Bauten der Altstadt in den Bann gezogen. Also mal wieder die Spiegelreflex raus. Diesmal soll die neue Linse mal ihr Können beweisen. Ohne Stativ aber mit 1.8 Blende sollte doch was zu holen sein. Dem war auch so. Ehrwürdige Bauten, koloniale Altstadt, Treiben in Cafés und Restaurants, Pferdewagen, Clowns, Verkäufer…alle waren sie vertreten. Ich war ohne Plan einfach der Nase nach. Wie die Motte und das Licht wirrte ich durch die Gassen. Der Spaß war mir also garantiert. Danach ging es dann aber wirklich ins Bett. Morgen sollte der Trip über Montería nach Turbo gemacht werden. Mir ist durchaus bewusst, dass ich von Maracaibo nach Capurgana die komplette Küste entlang fahre, und das eigentlich nur für einen Strand zum Ausspannen für einige Tage. Dauer: ca. 26 Stunden mit Bus und Boot. Es soll tolle Strände auch in Palomino oder Cartagena geben. Aber manchmal ist man halt kindisch und will etwas. Ich wollte zur panamaischen Grenze nach Capurgana. Warum genau weiß ich nicht…

ich war direkt an der Aldstadt untergebracht. Das lud ein...
ich war direkt an der Aldstadt untergebracht. Das lud ein…

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Hard RockCafe und Pferdewagen
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da begegneten mir wieder die dicken Frauen des Künstlers Botero
da begegneten mir wieder die dicken Frauen des Künstlers Botero

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Ich in einem Privatzimmer mit 2 Betten, Bier und....
Ich in einem Privatzimmer mit 2 Betten, Bier und….
...Klima :-)
…Klima 🙂

05.02.14:

Nach einem zeitigen Check-Out ging es dann mit dem Taxi wieder zum Terminal und dann mit zwei Bussen nach Montería bzw. Turbo. Der Weg nach Turbo war etwas holprig, da teilweise nur ein Feldweg zur Verfügung stand. Große Straßenarbeiten kündigten aber ein baldiges Ende dieses Zustands an.

lange, schicke Straßen können die Kolumbianer auch
lange, schicke Straßen können die Kolumbianer auch

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