Granada

08.02.15

 

Halb sechs ist hart aber notwendig. Die andere Frau in unserem Zimmer tut mir etwas leid. Wir haben sie schon gestern Abend aufwecken müssen, da wir unseren Schlüssel im Zimmer vergessen hatten und jetzt machen wir mitten in der Nacht Randale. Der Bus geht um halb acht, also gehen wir erstmal ohne Gepäck ein paar Blocks weiter auf die Suche nach dem Busterminal von ticabus. Die Adresse steht im lonely planet und ist direkt am “plaza de la libertad”. Wir fragen herum und finden schließlich auf der Ecke ein kleines, geschlossenes Büro von ticabus. Glücklicherweise ist der Nachtwächter da und wir fragen ihn. Das Büro ist geschlossen und hier gibt es jetzt keine Tickets. Der Bus fährt ein gutes Stück weiter im Osten der Stadt ab. Wenn wir eine Reservierung oder Glück haben, dann können wir direkt dort am Terminal fragen. Also ab ins Taxi und ab für ne Mark. Wir kommen am Terminal an und es sind wirklich noch die letzten beiden Plätze nebeneinander frei. Wir haben aber auch sowas von Sahne. Wir bezahlen dreißig Dollar pro Person für das Ticket und neun Dollar Ausreise Steuer aus Costa Rica. Wir nehmen das Taxi zurück zum Hostel, packen schnell unsere Sachen, springen wieder ins Taxi, müssen nochmal extra einchecken und sitzen dann tatsächlich im Bus. Ein bisschen Vorausplanen hätte den morgen geordneter verlaufen lassen aber so gefällt’s mir eigentlich auch besser.

Der Grenzübergang ist äußerst angenehm. In Nicaragua müssen wir sogar nur den Pass abgeben und auf den Stempel warten.

Wir steigen in Nandaime aus, wo bereits ein Taxi wie durch Wunder Hand auf uns wartet. Für zehn Dollar fahren wir nach Granada ein und die Stadt zieht mich umgehend in ihren Bann. Alles ist flach gebaut mit wunderschönen Kirchen, alten bauten, farbenfrohen Fassaden, vielen Restaurants und einem lebendigen Hauptplatz.

Unser Hostel ist mehr ein Hotel, wo wir ein Zimmer für dreiundzwanzig Dollar die Nacht haben. Hier wird ebenfalls der Dollar akzeptiert und die Bankautomaten lassen einem die Wahl zwischen Dollar und Cordobas. Der Wechselkurs ist derzeit 26.5 Cordobas für einen Dollar.

Wir stromern umher und wollen eigentlich nur zu unserer spanischschule um den Weg für morgen zu kennen. Aber einfach zielgerichtet durch die Stadt zu laufen wäre ein. Überall gibt es etwas zu sehen. Straßenhändler preisen ihre Waren an. Zum Verkauf steht alles: Kleider, Armbänder, Zigaretten, ketten, Cashewnüsse und und und. Auf dem Hauptplatz gibt es Livemusik inklusive Tanz. Am Abend beim Essen im Restaurant unter freiem Himmel gibt es eine Show mit traditionellen Kostümen und eine Gruppe von Breakdancern. Die Burschen sind sowas von gelenkig und koordiniert, dass es eine Augenweide ist. Straßenmusiker ziehen von Tisch zu Tisch und beglücken die Gäste mit ihrer Darbietung, Kinder bieten aus Blättern selbst geflochtene Tiere an. Das Bier wird für gut zwei Dollar in einer Literflasche serviert. Das Wetter ist warm und klar und es weht ein leichter, warmer Hauch. Das Essen ist frisch und lecker und reichlich zudem. Alles ist surreal perfekt.

Wir entwickeln eine Strategie, um nicht zu viele Gitarrenspieler anzulocken, die uns beschallen und natürlich bevorzug Paare ansteuern, auch wenn wir nur wie eins aussehen aber keins sind. Es werden ein paar Bier mehr und Gespräche werden tiefgreifender. Ergriffen von der Atmosphäre der Stadt falle ich ins warme Bett und tariere die Stufe des Ventilators so, dass nichts als ein angenehmes Gefühl zurückbleibt.

Toña...eine gute Wahl
Toña…eine gute Wahl
Breakdancedarbietung im Hintergrund
Breakdancedarbietung im Hintergrund
eine Straße voller Restaurants...und erschwinglich
eine Straße voller Restaurants…und erschwinglich
Granada am späten Nachmittag
Granada am späten Nachmittag

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Musik auf dem Hauptplatz...sehr erfrischend
Musik auf dem Hauptplatz…sehr erfrischend

 

09.02.15

 

Nachdem es dann gestern doch ein paar Bier mehr aus der mit Ruth geteilten Literflasche des örtlichen Biers Toña geworden sind, ist der morgen nur bedingt als frisch zu bezeichnen. Unser Ehebett grenzt an eine Nasszelle mit Toilette aber ohne Tür. Bei großen Geschäften weichen wir also auf die Gemeinschaftstoilette aus, um den anderen nicht ins Koma zu bringen.

Der zehnminütige Weg zur Sprachschule ist herrlich, da es warm aber noch nicht heiß ist. Die Sonne erobert nach den Dächern langsam die ersten Straßen und Gassen der Stadt und taucht alles in helles und warmes Licht. Auf dem Platz werden die Stände aufgebaut, Kinder gehen in Uniform zur Schule und die Vögel zwitschern eh schon lange ein launiges Liedchen von den Dächern. Die Sprachschule ist in einem Hotel zusammen mit einem Schokoladen Museum untergebracht. Das Frühstück ist gut und man kann so viel essen wie man will, aber mit sieben Dollar im Preis zu happig für hiesige Verhältnisse. Danach werde ich Martin und Ruth Gabrielle vorgestellt. Unseren beiden Lehrern für die nächsten fünf Tage. Der Unterricht findet einfach an einem Tisch mitten in einem mit Pflanzen geschmückten, lichtdurchfluteten Innenhof statt. Die Atmosphäre ist dementsprechend entspannt. Es ist Einzelunterricht, was mir deutlich entgegen kommt, da es somit nicht so stark nach Schule riecht, was mich direkt abschrecken würde. Ich habe nie Spanischunterricht genommen sondern es mir selber beigebracht beziehungsweise aufgeschnappt durch Musik, Filme, Zeitungen, Emails, Bücher usw. Am Anfang wird etwas abgetastet, was ich denn so auf dem Kasten habe. Wir kommen schnell voran und beschränken uns dann erstmal nur auf Konversation zu verschiedenen Themen, was mir wahrscheinlich auch am meisten weiter hilft, da ich die meisten grammatikalischen Grundlagen drauf habe. Mir fehlt einfach nur die Praxis und somit reden wir über uns Beide, Nicaragua, Deutschland, Politik und Gott und die Welt. Martin hat weder eine hohe Meinung von Costa Rica noch Honduras oder dem Präsidenten von Nicaragua. Seine Gründe sind nachvollziehbar. Beide Länder haben Nicaragua in der letzten Zeit das Leben schwer gemacht oder aber was vom Land für sich beansprucht und der Präsident kassiert nur Geld und lässt seine Frau entscheiden. Nach vier Stunden spanisch glüht Ruth und mir die Rübe. Wir gehen zum Supermarkt und erfreuen uns an den im Gegensatz zu Costa Rica humanen preisen. Alles die Hälfte und wir schlagen bei Wasser, Bier und Snacks zu. Im Restaurant herrschen ebenfalls moderate Preise, weswegen wir uns nicht mit essen eindecken müssen.

Die Hauptstraße hier ist wie man sich eine klassische Hauptverkehrsader in Zentralamerika vorstellt. Es ist heiß, laut und staubig. Große, alte Busse poltern über den löchrigen Asphalt. Überall sind Straßenstände, Geschäfte und Klapptische. Die Menschen drängen sich eng und geschwitzt an Autos und Verkäufern vorbei. Musik schallt laut und übersteuert aus den Warenläden und manch einer sitzt einfach zusammengesackt im Schatten und macht Mittagspause. Ich liebe diese atmosphärisch dichten Orte, die voller Leben strotzen.

Nach einer Nachmittagspause helfe ich Ruth noch bei ihrem spanischen Hausaufgaben zu den sie ihre Lehrerin verdonnert hat. Sie hat wie ich Spaß daran und macht während ihrer Zeit hier schon gute Fortschritte. Wie ich diese Sprache mag. Abends gehen wir noch die Straße herunter zum See von Nicaragua. Er scheint unfassbar weit, jedenfalls sehen wir kein Land am Horizont.

Auf dem Weg zurück empfängt uns die Stadt mit einer umwerfenden Lichtstimmung. Die alte Stadt hat sich herausgeputzt und die Straßenlaternen erleuchten die farbenfrohen Fassaden. Wir gehen noch in eine kleine Kunstgalerie ganz in der nahe der Kirche. Es ist nur ein kleiner quadratischer, heißer Raum aber der Künstler empfängt uns persönlich und er hat ein paar beeindruckende Werke zum Verkauf. Ruth wirft direkt einen Blick in die impressionistische Abteilung und ich auf die liebevoll bemalten Federn. Wir kommen definitiv vor unserer Abreise nochmal wieder, um dem guten Herrn ein bisschen Geld hier zu lassen. Er ist zudem noch überaus freundlich und nicht aufdringlich.

Der Abend verläuft entspannt hier im Innenhof des Hotels bei kühlen Erfrischungen. Der Anfang eines schlechten Films im Fernsehen auf Spanisch besiegelt den tollen Tag.

 

und schön heiß ist es
und schön heiß ist es
der Bus quetscht sich auch noch durch
der Bus quetscht sich auch noch durch
Straßenverkäufe auf der Hauptstraße
Straßenverkäufe auf der Hauptstraße
auf dem Weg zur Sprachschule
auf dem Weg zur Sprachschule

10.02.15

 

Langsam gewöhne ich mich an das frühe Aufstehen hier im Urlaub. Nach dem guten aber teuren Frühstück gestern finden wir in einer Seitenstraße ganz in der Nähe der spanischschule ein kleines Restaurant, welches gerade zu öffnen scheint. Wir rufen ein freundliches „hola“ hinein und prompt wird uns ein günstiges und leckeres Frühstück serviert. Cornflakes mit Milch, Fruchtsalat, Omelett und Ananassaft. Die Sonne wärmt zärtlich unsere Arme. Heute ist im Unterricht neben vielen nützlichen Konversationen auch ein wenig Grammatik dran. Ich kenne das zwar alles schon, aber es zu wiederholen und vor allem vernünftig ohne Autorkorrektur zu schreiben ist eine gute Übung. Ansonsten hilft das Smartphone immer weiter, wenn man nicht weiß, wo nun der Akzent hingehört. Während der Pause wird am Pool gechillt, die inzwischen heiße Sonne genossen und das süße Katzen Baby gestreichelt. Danach werden wie üblich im Supermarkt raue Mengen Wasser gekauft. Auf dem Rückweg wird der Rest der Postkarten gekauft. Auch ein Armband mit der Aufschrift “Nicaragua” findet seinen weg an mein rechtes Armgelenk. Langsam wird es voll.

Heute scheint es heißer als sonst und somit verbringen wir den Nachmittag im Hostel mit Karten schreiben, spanisch lernen und herumblödeln. Das können wir inzwischen hervorragend. Der Abend verläuft routiniert fabelhaft. Ich fühle mich hier so wohl wie selten zuvor im Leben. Erwähnenswert ist der Mojito in dem mexikanischen Restaurant. Zwei Mojitos für zwei Dollar und sie schmecken wirklich bestens frisch. Wir belassen es nicht bei einem. Da diese Stadt nur unbequeme Holz Stühle kennt, machen wir noch einen Verdauung Spaziergang durch die beschauliche Innenstadt und lassen unsere Blicke schweifen. Ganz mühelos und voller Freude.

 

Enten im Swimming Pool...und die sind aggressiv
Enten im Swimming Pool…und die sind aggressiv

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Sonnenuntergang am Ostende der Stadt
Sonnenuntergang am Ostende der Stadt
See von Nicaragua. Granada liegt direkt daran.
See von Nicaragua. Granada liegt direkt daran.
abends wird es richtig gut hier
abends wird es richtig gut hier

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11.02.15

 

Mittlerweile kann ich fast auf die Sekunde genau vorhersagen, wann Ruths Wecker nach meinem klingelt, da sie nicht ganz synchron zu seien scheinen.

Unser Frühstücks Restaurant von gestern sieht am Morgen nicht so einladend aus, wie wir uns es vorgestellt haben. Es sind weder Tische noch Stühle draußen und vor dem Eingang liegt ein Obdachloser schlafend auf dem Gehweg. Das passiert hier übrigens öfters und stimmt einen doch sehr nachdenklich. Wir landen also im Endeffekt wieder in dem Restaurant vom museo de chocolate an unserer Spanischschule.

Heute ist im Unterricht neben viel Gerede auch endlich vernünftige Grammatik an der Reihe. Wir nehmen die ersten neun der siebzehn Zeiten und Formen im spanischen durch. Ein paar weniger hättens wegen meiner auch getan- Die wichtigsten kenne ich schon aber eine Auffrischung schadet nicht. Ich stelle fest, dass die Leute hier in Nicaragua sich nicht so ganz um die feine Grammatik der Spanier scheren. Martin erklärt mir zwar die Zeiten, aber gibt auch offen zu, dass die meisten Leute nicht so sprechen würden. Hab ich mir schon fast gedacht, da wir Deutsche ja auch nicht immer alles nach offiziellen Regeln im Alltag formulieren.

Am Nachmittag brechen wir dann auf Richtung reserva nacional Laguna de apoyo. Nach über zwei Wochen und da ich mir hier ja extra eine neue Badehose gekauft habe, wird es langsam mal Zeit um in das kühle Nass zu tauchen. Ein Taxi kostet uns zehn Dollar denn der weg ist doch relativ weit. Nach einiger Zeit kommen wir an und wollen am ersten Hotel herunter zum Strand gehen. Die Dame verlangt sechs Dollar pro Riecher zuzüglich Steuern und der See hat auch nur bis sechs Uhr, also noch knapp zwei Stunden geöffnet. Wie kann denn ein See um sechs schließen?

Wir fragen herum und wir biegen 200 Meter weiter nach links die Straße hinunter rechts ein und kommen ohne Abgabe direkt zur Lagune, welche mal ein Vulkan war. Der Ausblick ist wahnsinnig, das Wasser warm und die Freude groß. Ab geht der Spaß. Ruth verbleibt etwas vorsichtig und verhalten nah am Ufer. Sie kann zwar schwimmen, ist aber unsicher, da sie lange nicht in einem See oder Meer geschwommen ist. Die Reflexionen der Berge, welche von der nachmittagssonne geküsst, auf das Wasser strahlen, umgeben die Lagune. Ich ziehe meine Bahnen und helfe Ruth anschließend etwas bei ihrem Selbstvertrauen mit dem schwimmen und fordere sie immer ein Stück weiter heraus, was sie toll macht. Sich der Unsicherheit stellen ist der erste Schritt zum Erfolg. Nicht nur beim Schwimmen. Wir blödeln noch ein wenig im Wasser herum und verabschieden die Sonne, welche nochmal kurz vor dem Abschied ein warmes orange an den Himmel und in den See zaubert. Alles scheint perfekt. Alles ist perfekt.

Auf dem Rückweg werden wir von zwei Typen mit in die Stadt genommen. Ob es nun ein offizielles Taxi ist oder nicht, schert mich am Ende des Tages auch nicht.

Und der Tag geht wie die vergangenen auch, viel zu schnell zu Ende. Man möchte die Zeit festhalten und die Sanduhr stoppen, die unaufhaltsam die glücklichen Minuten verrinnen lässt. Aber das ist gut so, denn sonst würde man Tage wie diese im Leben einfach nicht wert schätzen. Und das wäre nun wirklich Eine Schande.

Im Bett spiele ich noch ein bisschen deutsche Musik von meinem Smartphone. Ruth mag die deutsche Sprache sehr und somit tue ich ihr den gefallen. Casper, cro und marteria halten her. Das ist meine etwas beschränkte Auswahl von deutschem HipHop, den ich sonst fast nur aus den Vereinigten Staaten konsumiere. Der Song “so perfekt” beendet den Tag. Ich habe nichts hinzuzufügen.

 

älteste Kirche Zentralamerikas
älteste Kirche Zentralamerikas

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Masken für den hiesigen Karneval
Masken für den hiesigen Karneval

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Sprachschule im Hotel
Sprachschule im Hotel
Innenhof unseres Frühstücksrestaurants
Innenhof unseres Frühstücksrestaurants

 

12.02.15

 

Der Tag beginnt im Café Garden, wo ein einladender Innenhof mit guter Musik und ruhiger Atmosphäre auf uns wartet. Die Preise sind angemessen und zur Motivation gibt es immer ein Zitat des Tages. “Un dia sin reir es un dia perdido”. “Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag”. Wie Recht Charlie Chaplin doch in vielem hatte.

Heute ist im Spanisch Unterricht der restliche Schwung von Zeiten dran. Es ist wirklich äußerst verwirrend und manchmal muss auch mein Lehrer scharf nachdenken, ob das denn nun so seine Richtigkeit hat, da viele Zeiten im täglichen Gebrauch einfach nicht genutzt werden. Das werde ich ebenfalls so halten und mich weiterhin in meinen ca. 10 Zeiten und Formen bewegen, die ich ansatzweise beherrsche. Der Hotel Pool lädt in der Pause zum Sonnenbaden oben ohne ein. In der zweiten Unterrichtseinheit machen wir einen kleinen Ausflug zur Post, da ich ja noch meine ganzen Karten abschicken muss. Alles nicht so einfach, denn um die 15 Cordobas für eine internationale Karte zu frankieren müssen fünfmal drei Córdoba Briefmarken genutzt werden. Da bleibt kaum noch Platz für einen kurzen Gruß auf der Karte. Das muss also irgendwie anders arrangiert werden.

Am Nachmittag nehmen wir um drei Uhr noch an einer Bootstour zu den ganzen kleinen vor Granada im See liegenden Inseln teil. Die Gruppe besteht zum Großteil  aus U.S.-Amerikanern. Sie schaffen es ehrlich gesagt immer wieder durch ihr lautes und ausschweifendes Gerede aufzufallen. Es ist wie es ist. Wir sehen einige Tiere auf der Bootstour und halten neben einem Restaurant auch an der Affen Insel. Eine kleine Insel, wo ein paar Affen ihr zu Hause gefunden haben, die nun durchgehend von den Tourguides vom Boot aus mit Bananen und Cookies gefüttert werden. Die Kollegen lassen sich etwas bitten, schwingen dann aber beschwingt durch die Bäume.

Auf dem Rückweg sehen wir noch den Sonnenuntergang samt Untermalung durch den Vulkan Mombacho. Ein Szenerie die zum Verweilen einlädt.

Ruth hat heute das Ergebnis ihres Deutsch Tests aus Irland bekommen. 95.5/100. Das stolze Ergebnis haben wir dann mit zwei Jägermeister gebührend gefeiert. Die meisten Restaurants und Bars machen hier gegen elf oder zwölf Uhr zu. Auch im Wochenende. Von daher muss man sich schon ranhalten, wenn man nicht ganz nüchtern nach Hause gehen will.

 

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Bootstour vorbei an teuren Inseln im See von Nicaragua
Bootstour vorbei an teuren Inseln im See von Nicaragua
alles im grünen Bereich
alles im grünen Bereich
einmal lässig gucken, bitte^^
einmal lässig gucken, bitte^^

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die Affeninsel mit unseren Kollegen :-)
die Affeninsel mit unseren Kollegen 🙂

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Zigarettenkauf beim Straßenhändler
Zigarettenkauf beim Straßenhändler

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Belohnung am Abend. Mojito mit Jägermeister.
Belohnung am Abend. Mojito mit Jägermeister.

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grünes Auto...Top!
grünes Auto…Top!

 

13.02.15

 

Freitag markiert das Ende des Spanisch Unterrichts hier in Granada. Deswegen findet dieser für mich zur Auflockerung heute direkt am Pool auf gut gepolsterten Schaukelstühlen statt. Eine willkommene Abwechslung für Auge und Hintern. Direkt am Anfang wuselt ein kleines Kätzchen um den Tisch herum auf der Suche nach Gesellschaft. Martin mein Lehrer hat eine Katzenallergie, also nehme ich mich der Aufgabe an, die Katze von nun an fortwährend auf meinem Schoß zu streicheln. Ich komme mir mit Katze und Schaukelstuhl vor wie ein Bösewicht in einem Bondfilm. “What a pity Mr bond…“

Inhaltlich geht es heute um vier Songs, die wir vom Spanischen ins Englische übersetzen und anschließend auch anhören. Creed und The fray sind die beiden englischsprachigen Künstler. Das letzte Lied stammt von einem spanischen Rapper und heißt “Tetris rap”. Einfach weil der Typ so schlau ist und seine einzelnen Rap Elemente wie die Klötzchen bei Tetris so eine wundervolle Harmonie ergeben. Wie üblich im Hip Hop wird dick aufgetragen und ein wenig Slang benutzt. Es ist aber jetzt nicht so eine Codesprache wie sie oftmals im u.s. Rap benutzt wird. Ohne den Songtext auf dem Blatt Papier hätte ich aber wohl nur maximal ein paar Worte verstanden, da drei Seiten voller Songtext im Lied in einer Minute zwanzig heruntergerattert werden. Es macht eine Menge Spaß und ich lerne bzw. Versuche mir einige neue Vokabeln zu merken.

Das Gehirn ist voll nach der Woche und wir entspannen im Hostel.

Wir wollen am Nachmittag noch zum Berg mombacho hinauf. Am Eingang sagt uns ein Mann, dass man jedoch einen Vierradantrieb mieten müsste und es schon zu spät für diesen Ausflug sei. Wir gehen stattdessen durch den angrenzenden Wald und die Kaffeeplantagen. Der Mann ist ein Tourguide und begleitet uns und erzählt uns eine abgedrehte Geschichte nach der anderen.

Hier verwandeln sich des Nachts Menschen in Affen. Ein Mann wollte sichergehen, ob seine Frau sich nachts in einen Affen verwandelt. Somit schoss er dem ums Haus herumstreunenden Affen des Nachts in den Fuß. Am nächsten Tag hatte seine Frau am Morgen eine Fußverletzung. Auch wenn man nachts als Affe mehr als sechs Pfund am Habseligkeiten von den Menschen entwendet, wird man für immer ein Affe bleiben.

Er zeigt uns eine Straße von Ameisen, welche hier picahuevos genannt werden. Diese “eierstecher” sollten von Männern gemieden werden.

Wer auf der Suche nach Reichtum ist, muss um Mitternacht nackt um einen bestimmten Baum herumtanzen. Es gibt auch Tinkturen zum Betören von Frauen oder verschiedene medizinpflanzen für alle Art von Wehwehchen und Krankheiten.

Seine Geschichten, ob nun wahr oder nicht, sind besser als jeder Krimi.

Abends gehen wir noch in eine kleine Kunstgallerie, auf die wir schon ein paar Tage zuvor einen Blick geworfen hatten. Ruth kauft das anvisierte Bild und wir nehmen noch drei bemalte Federn mit. Die Frau des Künstlers hat eine kleine Tochter, die sie auf dem Arm hat und zum Verkaufsgespräch absetzt. Ruth nimmt das kleine Bündel auf den Arm und beruhigt es, als es anfängt zu schreien. Ich quatsche ein wenig mit der Frau auf Spanisch. Englisch ist in Nicaragua nicht so angesagt. Nach einigem Wortwechsel fragt sie, ob ich hier lebe, also in Nicaragua. Für mein Spanisch das Kompliment des Urlaubs. Ich platze vor Stolz und Ruth reitet noch ein bisschen darauf herum. Wir hüpfen danach von Restaurant zu Bar, da viele Lokale hier für einen Freitag unverhältnismäßig früh schließen. Ein sieben Jahre alter Rum rundet den schmackhaften Tag ab. Das kann man sich in diesem Land schonmal erlauben.

Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
Vegeratischer Burger mit Speck^^
Vegeratischer Burger mit Speck^^
mein Lernpartner am Freitag :-)
mein Lernpartner am Freitag 🙂
What a pity, Mr. Bond
What a pity, Mr. Bond
jede Menge Rum, für schlechte Zeiten
jede Menge Rum, für schlechte Zeiten
Kaffeeplantage am Vulkan Mombachu
Kaffeeplantage am Vulkan Mombachu
tuk tuk zurück
tuk tuk zurück

 

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